Die Frauen und der Sozialismus

Aus dem beschaulichen fränkischen Neustadt an der Aisch brachte mich mein Lebensweg mitten hinein in zeitgeschichtliche Brennpunkte. Es ist ein Privileg am Aufbau der Demokratie in Europa mitzuwirken. Dankbar bin ich vielen Menschen, die unterschiedlich ihren Beitrag leisteten. Allen werde ich nicht gerecht werden, freue mich jedoch sehr auf Feedback.

 

Der Sinn für Gerechtigkeit und die Nachwirkungen des Weltkrieges waren die Triebfeder für meinen Einstieg in die Politik als Jugendliche. Klar war mir unzweifelhaft: nur in der SPD mit ihrer klaren, antifaschistischen und frauenkämpferischen Tradition ist mein Platz.

Als Teenie verfolgte ich aufgeregt den 'Prager Frühling' und die 68er Revolten - europäische Bewegungen, die mich fesselten. In meinem Geburtsort Langenfeld in Franken schloß ich mich dem SPD Ortsverein an. Die dörfliche Kommunalpolitik war zwar nicht prickelnd, aber durchaus prägend!

Ich lernte schnell, als junge Frau auf dem Land eine Exotin in der Politik zu sein und mich trotzdem zu behaupten. Das nötige Rüstzeug gab einem ja keine bayrische Schule mit. Also suchte ich nach Wegen mir Argumentation , Rhetorik und politisches Handeln anzueignen.

 

Die Friedrich Ebert Stiftung FES bot Seminare in all diesen Feldern an. Es war Erwachsenenbildung, die Spaß macht und bei mir einen politischen Kronleuchter nach dem anderen anknipste. Prägend waren auch hier wieder Frauen wie Dr. Margrit Grubmüller von der FES Akademie Fankenwarte in Würzburg und die bayrische Vorsitzende der SPD Frauen Inge Gabert. Wir übten hier unter uns Frauen praktisches politisches Handeln ein, um es dann vor Ort einzusetzen. Auch auf der FES Schule im Schloß Schney war ich Dauergast an unzähligen Seminaren.

Alt-"JungsozialistInnen" werden sich noch an die nächtelangen und bierreichen Diskussionen um den Orientierungsrahmen '85 erinnern. das war anfangs der 70er Jahre. 

Erste Erfahrungen sammelte ich als Kandidatin in der Kommunalpolitik für Stadtrat und Bezirkstag Mittelfranken.

Mit dem Roten Bus Fuhren wir zu Frauenseminaren, die erstmalig auch Kinderbetreuung anboten.  Darüber an anderer Stelle mehr ...

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Kommentare: 3
  • #1

    Christa Prets (Montag, 28 Juli 2014 23:17)

    ich finde deine Idee und die Umsetzung ganz super. Es zeigt auf, wie vielfältig, emotional und auch schwierig es ist, sich hundertprozentig für seine Überzeugung und Ziele einzusetzen. Viele kleine Schritte und langer Atem sind notwendig, um Veränderungen herbeizuführen. Du hast sehr viel dazu beigetragen !!! herzliche Gratulation und schreibe weiter
    ganz liebe Grüße Christa

  • #2

    Margot Gruber (Samstag, 27 September 2014 08:36)

    Liebe Lissy, bin jetzt erst auf diese Seiten gekommen, ich finde es ganz toll, dass Du das alles aufschreibst. Ich war ja auch viele Jahre mit Dir in Wahlkämpfen und bei vielen Veranstaltungen. Ich kenne Deine Anfänge und Deine Arbeit. Mach das so weiter, es ist ein großes Glück, wenn man das alles so aufschreiben kann. Deine Kinder und Enkelkinder werden es Dir danken. Das Beeindruckendste für mich in Deiner Laufbahn waren Deine Treffen mit dem Dalai Lama,dafür beneide ich Dich. Mach das so weiter.
    Viele liebe Grüße Margot

  • #3

    Stefan Kunz (Samstag, 14 September 2019 21:12)

    Ruhe in Frieden, liebe Lissy!