Rainbow - Nations      

 Bild: Foto: Gleichheitsparade Warschau 2006 CSD Solidarität  Homophobie  Europa, Lissy Gröner, Michael Cashman,iWarschau 2006 - Solidarität gegen Homophobie in Europa, Lissy Gröner, Michael Cashman,
Gleichheitsparade in Warschau 2006 - Solidarität gegen Homophobie in Europa

1. Mai 1999 - Gleiche Rechte in Europa

Jahrelange Bemühungen hatten sich endlich ausgezahlt. Als am 1. Mai 1999 der Amsterdamer Vertrag in Kraft tritt, gibt es für die Politik der EU für Nicht-Diskriminierung endlich eine starke Rechtsgrundlage. Wir Abgeordneten hatten seit Jahren auf verschiedenen Ebenen dafür gekämpft, um Homophobie und Hass gegen LGBT People sichtbar zu machen und zu beenden. Im EP engagierte sich besonders die Intergroup LGBT Rights dafür. Vorsitzender Michael Cashman Labour MEP, im Bild neben mir, und ich als Stellvertreterin demonstrieren  hier gemeinsam mit Tausenden bei der Warschauer Gay Pride.

Wir arbeiteten eng mit ILGA-Europe zusammen. Das ist der europäische Dachverband der NGOs im Bereich Gleichheit und Menschenrechte für Lesben, Gays, Bisexuelle und Transgender. Sie vertreten über 400 Organisationen aus 45 der 49 Europäischen Länder.

Artikel 13 des EU-Vertrages von Amsterdam: Der  Artikel sieht vor, (...) Diskriminierungen aus Gründen des Geschlechts, der Rasse, der ethnischen Herkunft, der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung zu bekämpfen.

Bild: Foto: Konferenz gegen Homophobie Lissy Gröner

Die Sozialdemokratische Fraktion war mit Michael Cashman und mir treibende Kraft um LGBT Rechte voranzubringen, aber aus allen Fraktionen engagierten sich MEPs. Bei der EVP war das Alexander Stubb, der spätere Aussenminister Finnlands. Bei den Liberalen Sophie in `t Veld aus Holland, die sich bis heute in der Intergroup stark macht.

Michael genießt im Vereinigten Königreich hohe Popularität als glaubhafter Politiker.   Als Schauspieler ist er insbesondere für seine Rolle als Colin Russell in der Fernsehserie EastEnders von BBC bekannt geworden. In dieser Rolle küsste erstmals ein schwuler Mann einen anderen Mann im britischen Fernsehen.

 

BUTTIGLIONE SCHEITERT - DAS PARLAMENT GEWINNT

 

Wir nutzten unsere Spielräume im EP geschickt aus. Im August 2004 nominierte  Italien Rocco Buttiglione als Vizepräsidenten der Europäischen Kommission und Kommissar für Justiz, Freiheit und Sicherheit. Er war Minister bei Berlusconi, in einige Bestechungsskandale verstrickt, und für seine engen Kontakte zum Vatikan bekannt. Mit seinen Ansichten über Homosexuelle und zur Stellung der Frau in der Gesellschaft während einer Anhörung im EU-Parlament sorgte er Anfang Oktober für Empörung. Seine Äußerungen führten dazu, dass wir Ihn als erstes designiertes Mitglied der ab November 2004 amtierenden EU-Kommission abgelehnten. Es war ein politischer Erdrutsch, als er schließlich seine Kandidatur zurückzog  -nicht nur in Italien.

Fortan hatten alle KommissarskandidatInnen großen Respekt vor den Anhörungen im EP. In welchem nationalen Parlament gibt es denn die Pflicht für MinisterkandidatInnen, erst eine parlamentarische "Prüfung" bestehen zu müssen, bevor man ins Amt kommt? Auch dieses Recht haben wir uns durch geschickte politische Strategie für das Europaparlament erstritten!

SOLIDARITÄT -  GEGEN DISKRIMINIERUNG UND FÜR GLEICHE RECHTE

Bild: Foto: SPE Karte gegen Homophobie in Europa, Artikel 13 Amsterdamer Vertrag,

In einer Vielzahl von Veranstaltungen streuten wir unseren Erfolg in den Mitgliedsländern der Union. Mit Postkarten und Transparenten unterstützte die SPE-Fraktion die Kampagne. Vor allem an den zahlreichen Gay Prides, den politischen Demonstrationen für LGBT Rechte und den Christopher Street Days (CSD), den Paraden für Gleichheit, traten wir auf. Die internationale Teilnahme von EuropaparlamentarierInnen und unsere Solidarität über Länder- und Parteigrenzen hinweg  ist von den Organisationen stark erwünscht. Besonders in den osteuropäischen und katholischen Regionen haben  Homosexuelle gegen viele Diskriminierungen zu bestehen! Russland und sein Präsident Wladimir Putin markieren mit ihrer homophoben Politik die Spitze des Eisberges.

Erste Gay Marriage im EP 2005

Bild: Foto: Hochzeit Gröner - Gilleßen, Homo-Ehe, Gleichgeschlechtliche Partnerschaft

 

Artikel erschienen in der EMMA November/Dezember2005  

 

Lissy & Sabine sagen: JA

 

Bild: Foto: Hochzeit Gröner - Gilleßen, Homo-Ehe, Gleichgeschlechtliche PartnerschaftNormalerweise hält sich das öffentliche Interesse an den Hochzeiten von EU-Parlamentariern in Grenzen. In diesem Fall aber wurde das Brautpaar von den Medien regelrecht „überrollt“. Fotografengeschwader und Kamerateams aus aller Welt waren dabei, als die beiden Frauen sich im historischen Rathaus von Brüssel das Jawort gaben: Die EU-Abgeordnete Lissy Gröner, 51, und ihre Lebensgefährtin Sabine Gilleßen, 39.
Kein geringerer als Bürgermeister Freddy Thielemans erklärte die beiden Bräute zu Frau und Frau, und unter den 30 reiswerfenden Hochzeitsgästen war auch die belgische Justizministerin Laurette Onkelinx. Den Empfang, den das EU-Parlament seiner frischgetrauten Abgeordneten nebst Gattin gab, eröffnete Vladimir Spidla, der tschechische EU-Kommissar für Chancengleichheit. Belgien ist neben Spanien und Holland das dritte EU-Land, das die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet hat.
Und so zogen die SPD-Politikerin Gröner und die Unternehmensberaterin Gilleßen eine Hochzeit an ihrem Arbeitsplatz Brüssel einer „Verpartnerung“ in Lissys fränkischen Heimat vor. Was wohl auch eine Frage des Takts ist. Denn dort lebte Lissy Gröner jahrelang mit Mann und zwei Kindern – im Gegensatz zu ihrer Ehefrau Sabine, die immer schon Frauen geliebt hat, war Lissy lange gut hetero.
In ihrer Heimat sind Frauen- und Männerpaaren die Standesämter auch noch immer verschlossen. „In Bayern hätten wir zu irgendeinem Notar gemusst.“ Zweitens bringt die deutsche ‚Eingetragene Lebenspartnerschaft‘ den Paaren immer noch mehr Pflichten als Rechte.

Weil sie das ändern wollen, wird der eigentlich „sehr private Schritt“ von Lissy Gröner und Sabine Gilleßen jetzt politisch: Das Ehepaar will die Anerkennung seiner Ehe in Deutschland einklagen. Wenn Gröner und Gilleßen damit Erfolg haben, dann wäre das „ein Präzedenzfall, der auch anderen Paaren diesen Weg eröffnen würde.“ Denn schließlich soll „unsere Hochzeit in Belgien auch einen Push für Deutschland geben!“                                         Frauenmagazin Emma


Warschau Pride 2006 mit kugelsicherer Weste ...

 Die  Warschauer Gleichheitsparade hatte für mich noch eine andere als die politische Dimension. Als ich am 10. Juni 2006 zur Teilnahme an einer der Parade vorgeschalteten Konferenz in Warschau anreiste, holte mich ein Vertreter der deutschen Botschaft ab. Es lägen Informationen vor, über die man mich in der Botschaft unterrichten wolle. Ich staunte nicht schlecht, als mir dort unterbreitet wurde, dass "nachrichtendienstliche Erkenntnisse eines befreundeten Geheimdienstes" vorlägen. Demnach sei ein Attentat gegen "Lisa Grüner, sozialdemokratische Fraktion" von Fundamentalisten geplant.

Ihr Aufruf war : ...sie zu verletzen, zu verstümmeln oder zu töten ...!

Der Botschaftsvertreter meinte, das sei zwar nicht überzubewerten, aber man wolle doch Vorsorge treffen, falls ich auf einer Teilnahme an der Parade bestehen würde!

Einknicken vor Fundamentalisten kam für mich nicht in Frage. Also nahm ich denn das Angebot an, mit zwei Personenschützern den Gleichheitsmarsch zu bestreiten. Darüberhinaus trug ich eine kugelsichere Schutzweste unter meiner Kleidung - bei herrlich heißem Sommerwetter. Ich fühlte mich wie ein Teddy ... mit gemischten Gefühlen. 

Vorsorglich hatte ich auch das Hotel gewechselt ... man weiss ja nie und meine Frau war schließlich auch bedroht. Unklar war der nachrichtendienstliche Bericht in der Frage des Ortes der Bedrohung. War ich in Warschau in Gefahr oder überall?

Ich flog zurück nach Brüssel mit einem großen Fragezeichen und verständigte dort unseren parlamentarischen Sicherheitsdienst. Auch Martin Schulz griff das Problem auf - letztendlich kehrte nach einer Weile der erhöhten Aufmerksamkeit wieder Normalität in mein Leben ein.

Im Bild kann man "meine Bodyguards" mit Sonnenbrille deutlich hinter mir sehen ....

Neben meinem EU Kollegen Michael Cashmann, waren weitere MEPs nach Warschau gekommen um die polnischen Freunde zu unterstützen. Zahlreiche nationale und internationale ParlamentarierInnen diskutierten bei der Konferenz solidarisch mit, was von den OrganisatorInnen der "Kampagne gegen Homophobie" sehr dankbar aufgenommen wurde. Die polnische Arbeitsministerin, die mit uns auf dem Podium diskutierte,  musste sich von uns drängende Fragen gefallen lassen.  Warum die Regierung nicht aktiv werde bei Übergriffen der katholischen Fundamentalisten gegen Homosexuelle, und die Polizei tatenlos bliebe? Von einem Mitgliedsland der EU sei eine klare und eindeutige Haltung bei jeglicher Menschenrechtsverletzung zu erwarten. Bei Missachtung müsse die polnische Regierung mit  ernsthaften Konsequenzen rechnen. 

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Deutschland – auch Antidiskriminierungsgesetz genannt – ist aufgrund der Vorgaben aus Europa vom Bundestag verabschiedet worden. Dieses Bundesgesetz soll Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität verhindern und beseitigen .Damit erhalten die durch das Gesetz geschützten Personen Rechtsansprüche gegen Arbeitgeber und Private, wenn diese ihnen gegenüber gegen die gesetzlichen Diskriminierungsverbote verstoßen.

WÜRDIGUNG DURCH DEN ZIVILCOURAGE PREIS 2007

Bild: Foto: Zivilcouragepreis CSD Berlin, Lissy Gröner,
REDAKTION, DieStandard.AT
Der Zivilcouragepreis wird von der CSD e.V. an Personen und Einrichtungen verliehen, die sich, "als leuchtendes Beispiel, entschlossen und couragiert für die Belange von Minderheiten in besonderem Maße eingesetzt haben.

 

PREISVERLEIHUNG IN BERLIN AN LISSY GRÖNER



EU-Abgeordnete aus Bayern für ihren Einsatz gegen homophobe PolitikerInnen und Mitarbeit bei EU-Leitlinien zur Entdiskriminierung gewürdigt

 

Die bayrische SPD-Europaabgeordnete Lissy Gröner (52) wird mit dem Zivilcouragepreis 2007 des Berliner Christopher-Street-Day (CSD) ausgezeichnet. Seit 2001 wird der Preis an Personen vergeben, die sich gegen Diskriminierungen und für die Belange von Minderheiten engagieren.

"Waches Auge"

Gröner, die seit Kurzem auch Vizesprecherin der Homo-Intergroup im EU-Parlament ist, hat sich über die Jahre immer wieder für eine Verbesserung der rechtlichen Situation für gleichgeschlechtliche Partnerschaften in Deutschland sowie für eine Stärkung der Rolle schwuLesBischer PolitikerInnen stark gemacht. "Lesbische Politikerinnen und schwule Politiker haben es bei uns nicht nötig, sich zu verstecken oder zu verbiegen", so Gröner. Sie selbst hat 2005 ihre Lebensgefährtin in Brüssel geheiratet.

In der Begründung der Jury heißt es: "Mit ihrer Frau Sabine Gilleßen hatte und hat sie (Gröner, Anm.) stets ein waches Auge und engagiert sich gegen die Vielzahl von kleinsten und kleinen Diskriminierungen der sexuell Anderen. Gröner [...] macht sich bei all den homophoben PolitikerInnen und Persönlichkeiten unbeliebt, die, wie die polnische Politikerelite des Lech Kaczynski, aller Welt weismachen wollen, dass Homosexuelle unbedingt diskriminiert gehören. Diese Politikerin redet nicht nur, sondern handelt auch: An allen europäischen Leitlinien zur Entdiskriminierung von Lesben und Schwulen war sie beteiligt - und viele hat sie selbst initiiert, auch das in Deutschland lange umstrittene Antidiskriminierungsgesetz."

PreisträgerInnen 2007

Weitere Ausgezeichnete neben Gröner sind heuer der süfafrikanische Richter und Aids-Aktivist Edwin Cameron, der Bundesarbeitskreis Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender in der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und das deutsche MitarbeiterInnen-Netzwerk "Ford Globe" (Gay Lesbian Or Bisexual Employes) des gleichnamigen Autoherstellers. (red)


Bild: Foto:  Kampf gegen Aids, Aidsschleife, Oneworld4all.de

KAMPF GEGEN AIDS

In unzähligen Veranstaltungen und jährlich zum Weltaidstag nahmen wir MEPs den Kampf gegen Aids HIV auf. Wir forcierten die

Forschung, europäische Zusammenarbeit und Aufklärung. 

Mein besonderes Anliegen war dabei den Opfern zu helfen und sie nicht in der Isolation alleine zu lassen. Mein Augenmerk galt den Frauen und Kindern.

Und wir nahmen den Kampf gegen die Immunschwächekrankheit in Afrika auf. 

An vielen Stellen wird Aids und diesem Blog noch auftauchen ....

Foto: Bild: Urlaub gayfriendly Haus Friedrichsen Wyk auf Föhr

 

URLAUB GAYFRIENDLY AUF FÖHR

 

Mit unserem Unternehmen Haus Friedrichsen führen wir die Politik der Gleichen Rechte für alle fort. Ausserhalb der Hauptsaison bieten wir Specials an.

Gerne wird das Angebot genutzt, im "Regenbogen-Special" eine Woche an der Nordsee in einer unserer Top Ferienwohnungen zu verbringen. Wir bieten dann besondere Wohlfühlarrangements an.

Weitere Links:

www.lesben.org.   Konnys Lesbenseiten - Nachrichten-/Medien-Website

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Kommentare: 1
  • #1

    Lissy (Donnerstag, 29 Juni 2017 20:51)

    Nachtrag

    Traurig - bereits im dritten Jahr zieht sich jetzt schon der Trennungsprozess mit der Ex hin ...
    Auch das gehört zu gleichen Rechten - der Richter hob unsere Lebenspartnerschaft auf.
    Bald wird es dann auch Scheidung heißen, wenn die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren aufgehoben wird ...